Medien – Freund oder Feind der Demokratie?

Über die Bedeutung der Medien in unserer Gesellschaft – und unseren Umgang mit ihnen

Eine Diskussionsveranstaltung unter Leitung von Dr. Christian Rabanus

Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland garantiert die Meinungsfreiheit jeder Bürgerin und jedes Bürgers sowie das Recht eines jeden, sich frei in „Wort, Schrift und Bild“ zu äußern. „Eine Zensur findet nicht statt“, heißt es in Absatz 1 dieses Artikels. Nicht zuletzt auf der Grundlage dieses Artikel hat sich im Geltungsbereich des Grundgesetzes eine vielfältige Medienlandschaft entwickelt, die zu einem nicht zu vernachlässigenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland geworden ist.

Doch wie frei sind die Medien und ist die Presse in Deutschland wirklich? Die im April 2021 von den „Reportern ohne Grenze“ veröffentliche „Rangliste der Pressefreiheit 2021“ schätzt vor allen aufgrund der zunehmenden Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten bei Demonstrationen die Pressefreiheit hierzulande nur noch als „zufriedenstellend“ und nicht mehr als „gut“ ein. Deutschland ist damit auf dieser Liste, die von Norwegen, Finnland und Schweden angeführt wird, im Vergleich zu 2020 von Rang 11 auf Rang 13 abgerutscht und liegt im europäischen Vergleich nur noch im Mittelfeld – freilich noch weit vor Staaten wie Großbritannien (Rang 33) und den USA (Rang 44).

Es ist gesellschaftlich hierzulande weitgehend unstrittig, dass Pressefreiheit ein hohes und zu verteidigendes Gut ist – aber wie sehr erweist sich die Medienlandschaft eigentlich dieses besonders verbrieften Schutzes würdig? Wie sehr tragen denn ihrerseits die Medien zum Schutz und zur Förderung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland bei? Ist das überhaupt eine relevante Frage und kann man im Blick auf diese Frage alle Medien über einen Kamm scheren? Ist es überhaupt sinnvoll, Kanäle wie Facebook, Instagram oder TikTok unter den Sammelbegriff „Medien“ zu subsumieren? Und: Welchen Einfluss hat jeder einzelne von uns darauf, wie sich die Medien entwickeln und was über die Medien verbreitet wird? Haben wir vielleicht genau die Medienlandschaft, die wir verdienen?

Die kommende Lust am Denken will diesen Fragen nachgehen. Es soll der Einfluss der Medien auf Politik und Gesellschaft bedacht und es sollen Chancen und Risiken, die mit der Produktion und dem Konsum von Medien und ihren Inhalten verbunden sind, erwogen werden. Es sei die Vermutung erlaubt, dass Überlegungen zur Medienmacht gerade angesichts der aktuellen pandemischen Lage, in der existentielle Zukunftsentscheidungen anstehen und bei der Bundestagswahl am Sonntag vor der kommenden Lust am Denken bereits getroffen sein werden, dringend geboten sind.